Das Sterben gehört zum Leben und mittelbar werden auch unsere Kinder damit in Berührung kommen.
Doch wie geht man mit dem Tod eines Mitschülers um?
Wie können Kinder den Tod der Mutter/des Vaters/eines Geschwisters ihrer Klassenkameraden begreifen und dem Mitschüler angemessen entgegentreten?
Ganz wichtig ist hier der/die Lehrer/in! Es sollte eine/r sein, der damit einigermaßen vertraut ist und genug Einfühlungsvermögen besitzt, der mit den Schülern spricht.
Da Schüler zumeist zum ersten Male in diesem Kontext mit dem Sterben konfrontiert werden, ist es für sie schwer, die Trauer nachzuempfinden. Es kann sogar zu Eifersüchteleien kommen, wenn ein Schüler aufgrund des Verlustes eines seiner Angehörigen zeitweilig bevorzugt behandelt wird. Da Trauer auch sehr individuell ist, weiß niemand, wie lange Rücksicht nötig oder erwünscht ist.
Im Lehrerzimmer hörte ich, wie über einen Schüler, der zur Vollwaise wurde, gesagt wurde: das ist nun schon so lange her, mal müsse auch Schluss sein (mit Rücksicht).
Ich denke, hier gerecht zu sein, ist sehr schwierig. Es mag ja Kinder geben, die ebenso alleingelassen sind (drogenabhängige, kranke Eltern z.B.) - nur es weiss keiner und die Betroffenen werden sich hüten, das verlautbaren zu lassen. Nur weil es uns leichter fällt, mit Trauernden mitzufühlen haben solche Kinder nicht weniger Recht auf Rücksicht. Also doch alle gleich behandeln - auch wenn man von Schicksalsschlägen weiss?
Am einfachsten wäre es, wenn uns unsere Kinder von problematischen Verhältnissen eines Mitschülers erzählen, eine Einladung auszusprechen. Dann können wir uns selbst ein Bild machen und mit unseren Kindern reden.
Wenn nun ein Mitschüler stirbt, dann kennt unser Kind diese Person, war mehr oder weniger eng befreundet, leidet dementsprechend auch. Das nehmen wir selbstverständlich ernst.
Nun hörte ich wiederholt, dass verwaiste Eltern es als tröstend empfinden, wenn die Klassenkameraden sie besuchen. Wir sollten daher unseren Kindern nicht einreden: lass sie in Ruhe, sie wollen traueren! sondern sie ermutigen, nach Absprache die Eltern zu besuchen. Meist sind die Gespräche auch nicht belastend, es werden eher schöne Begebenheiten aus dem Leben des Verstorbenen zum Besten gegeben. Sollte dennoch ein Besuch verwirren, so sind Sie ja da, das aufzufangen.