Früher nannte man die Reibereien unter Schülern "hänseln". Mittlerweile haben Hänseleien ein Ausmaß angenommen, dass "schikanieren" das angemessenere Verb ist. Oder eben neudeutsch "mobben".
Solange Schüler einmalig sich über einen andren aufgrund seines Namens, seiner Haarfarbe oder ähnlichem lustig machen, würde ich von hänseln sprechen und dem Gehänselten raten, mitzulachen, mitzumachen oder schlagfertige Antworten zu geben. Morgen wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt...
Wenn aber fortwährend ein und dieselbe Person angegriffen wird, ist von Mobbing auszugehen. Wenn dann noch Straftatbestände wie
Beleidigungen (das Gesetz unterscheidet in Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung), Nötigung (auch an Schulen bereits: sexuelle Nötigung), Bedrohung bis zu Gewaltakte hinzukommen, handelt es sich eindeutig um Schikane. Dann muss dringend die Schule zur Ergreifung von sofortigen Maßnahmen aufgefordert werden.
Man sollte hier eine Frist von wenigen Tagen setzen. Passiert nichts, so würde ich zur Polizei gehen. Sie kann aufklären, in welchen Fällen sie selbst tätig werden muss (sogenannte Offzinaldelikte) und wann Sie eine Anzeige erstatten sollten.
Sind die Schüler, von denen die Schikanen ausgingen, über 14 Jahre alt, so kann sie durchaus ein Strafprozess erwarten. Da hier noch der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht, ist mit sofortigem Wegsperren nicht zu rechnen.
Bei jüngeren Schikanierern kann das Jugendamt Maßnahmen ergreifen.
Wichtig ist, sich so früh wie möglich gegen derartige Angriffe zu wehren. Damit bleiben dem Opfer psychische Schäden erspart.
Daher sollte beim zweiten Hänseln schon mit einem Mobbing-Tagebuch begonnen werden, da dieses oft der einzige Beweis sein wird: gerne geschehen die Angriffe zunächst ohne Zeugen im Verborgenen und so, dass sich der Täter mit "war doch nur Spaß" herausreden kann. Anhand eines solchen Tagebuchs kann aber der Aufbau verfolgt werden.
Was gehört hinein?
Datum, Zeit, wer, was, eventuelle Zeugen