Wenn ältere Kinder einnässen, so geschieht dies meist nachts.
Heute sind davon 20% der über 6jährigen davon betroffen; Ihr Kind steht also nicht allein mit diesem Problem da.
Ich habe das Thema in dieser Rubrik aufgegriffen, da häufig familiäre Probleme als Ursache vermutet werden. Das muss aber nicht sein!
Vor einer Psychotherapie sollte man zunächst abklären, ob nicht organische Ursachen zu finden sind; mittlerweile gibt es sogar Kindrurologen, die so weit als möglich auf unangenehme Untersuchungsmethoden verzichten.
Von der Terminvergabe bis zum Arztbesuch können Sie sich vorbereiten: führen Sie ein genaues Blasentagebuch. D.h., notieren Sie akurat die Trinkmengen und -zeiten sowie die Ausscheidungszeiten und -mengen (hilfreich das alte Töpfchen); sie können auch die Dauer des Toilettenganges mit aufschreiben.
Bei 40% der Bettnässer liegt ein falsches Trink-Ausscheidungsverhalten zugrunde. Das Kind sollte aufrecht mit auf dem Boden/Fußbank abgestellten Beinen auf der Toilette sitzen. Für das Ausscheiden sollte genug Ruhe und Zeit eingeplant sein. Die Umgebungstemperatur sollte nicht zu kalt sein. Über den ganzen Tag verteilt sollten ca. 2 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden, nicht erst vor dem Zubettgehen fehlende Mengen nachholen!
Auf jeden Fall sollte das Problem offensiv angegangen werden, denn sonst kann es zu psychischen und anderen Problemen kommen:
dem Kind ist es peinlich, Klassenfahrten oder Übernachtungen bei Freunden werden gemieden usw.
Mit Strafen oder Belohnungen erreichen Sie gar nichts, denn das Einnässen geschieht nicht bewusst oder gar willentlich.